Zum 4. Jour-Fix traf der LBF Wolfgang Hahn-Cremer, den Vorsitzenden der Medienkommission der LfM, am 12.4.2005.
„Der Bürgerfunk ist besser als sein Ruf“ – mit dieser einleitenden These verwies Wolfgang Hahn-Cremer auf die neu vorliegende „Volpers-Studie“, die einen umfassenden Einblick in die Sendequalität des Bürgerfunks und die Arbeit der Radiowerkstätten erlaube. Professor Volpers hatte seine Studie erstmals der Medienkommission bei ihrer letzten Sitzung am 8. April präsentiert.
Im Rahmen des Forschungsprojekts „Evaluation des Bürgerfunks in Nordrhein-Westfalen“ sollten die Leistungen und Funktionen des Bürgerfunks erfasst und analysiert werden. Dabei standen Bürgerfunkgruppen und die Radiowerkstätten im Mittelpunkt.
Die forschungsrelevanten Fragestellungen lauten unter anderem: Wer nimmt die Möglichkeit zur partizipierenden Radioarbeit wahr? Aus welcher Motivation heraus produzieren Bürgerinnen und Bürger Hörfunkbeiträge? Welchen Beitrag leisten Radiowerkstätten in Bezug auf Betreuung und Qualitätssicherung?
Die zum Teil überraschenden Ergebnisse der Untersuchung werden ein zweites Mal im Rahmen der Bürgermedientagung in Hattingen vorgestellt und dort zur Diskussion „freigegeben“. Das Feedback der TagungsteilnehmerInnen soll in den Forschungsbericht einfließen.
Die Einrichtung der geplanten regionalen Koordinierungsstellen als Motor lokaler Medienkompetenznetzwerke hat die LfM laut Hahn-Cremer dagegen vorerst zurückgestellt. Das Positionspapier, das die LfM Anfang November veröffentlicht hatte, soll überarbeitet werden und frühestens nach der Sommerpause erscheinen. Die Anzahl der geplanten Koordinierungsstellen soll auf 20 erhöht werden – die Finanzierung sei allerdings noch ungewiss. Den Bürgermedien empfahl Hahn-Cremer in jedem Fall die Erweiterung des Partizipationsgedankens um den Faktor „Medienkompetenz“. Dies sei „notwendig, um das Überleben der Bürgermedien langfristig zu sichern“.
Den LBf-Vorstoß, eine große Bürgermedientagung als Dialogkonferenz mit Partnern aus Politik, Verwaltung, Bürgermedien und interessierter Fachöffentlichkeit zu veranstalten, begrüßte Wolfgang Hahn-Cremer ausdrücklich. „Da hätten wir selbst drauf kommen können“, sagte er schmunzelnd und versprach, sich in Hattingen und darüber hinaus für die Umsetzung dieser Idee einzusetzen.
Für den LBf nahmen an dem Gespräch teil: Thomas Bruchhausen, Gabi Fortak, Bettina Lendzian, Hajo Mattheis und Jürgen Mickley.
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