Landesweit sind nur 25 Projekte bewilligt worden. Noch gibt es in vielen Bereichen Schwierigkeiten.
Nach Aussagen der LfM haben die Schulen im Land einfach sehr viel zu tun: Englisch schon in der Grundschule, Abi nach der 12. Klasse, die Umstellung auf Ganztagesbetrieb – oft bleibe einfach keine Zeit, sich auch noch um Radioprojekte zu kümmern.
Erfahrungen mit den Anträgen
Die Radiowerkstätten beurteilen auch diese Arbeit als sehr kleinteilig und kompliziert. Einige wählten den Weg, ein großes Schulprojekt mit kleineren Teilprojekten zu konzipieren. Nicht immer waren die Bewilligungsbescheide für die Antragsteller verständlich und die Kriterien für Kürzungen der beantragten Summen nachvollziehbar. Eine Radiowerkstatt klagt: „Für ein Schulprojekt haben wir statt 1600 nur 850 Euro bekommen. Wir haben ein halbes Jahr lang wöchentlich mit der Gruppe gearbeitet. Ohne Förderung durch Dritte hätten wir das Projekt nicht erfolgreich durchführen können.“
Wie bei den anderen Anträgen auch, empfanden viele die krummen Summen bei den Berechnungen als unnötig erschwerend. Eine Einschätzung: „Was eigentlich in zwei, drei Monaten über die Bühne gegangen sein sollte, dauerte mit Vorlauf und Nachlauf über ein halbes Jahr.“ Die Träger bemängelten, dass sie sich nicht sich nicht auf die Zahlungen verlassen und deshalb nicht seriös planen könnten. Viele Bewilligungen seien erst für das 2. Halbjahr gekommen – verschenkte Zeit.
Es gab aber auch positive Stimmen zum Antragswesen der Schulprojekte: Projektanträge hätten den Vorteil, dass die Träger sich über Wege und Ziele eines Projekts schriftlich Gedanken machen müssten, was bei der Klärung dieser Fragen oft hilfreich sei. Und wer auch schon vorher Schulprojekte mit aller nötigen Betreuung durchgeführt habe, stehe sich jetzt besser als wenn nur die Sendeminuten bezuschusst würden.
Eine Radiowerkstatt sprach die Schwierigkeit an, dass es keine festen Termine für die Anträge gäbe. Es erscheine fast, als wolle die LfM erst warten, wieviel Anträge eingehen und dann entscheiden. Doch jetzt, wo klar ist, dass nur ein Zehntel des für Schulprojekte zur Verfügung stehenden Geldes überhaupt ausgeschüttet wurde, erscheine das schon seltsam.
Das Problem VG
Radiowerkstätten berichteten, dass eine große Hürde bei der Durchführung von Schulprojekten die Zusammenarbeit mit der örtlichen Veranstaltergemeinschaft sei. Vor allem sei es schwierig, eine verbindliche Unterschrift für die Kooperation zu erhalten. Die VGs seien oft nicht gut informiert gewesen. Sie warteten auf konkrete Hilfestellungen durch die LfM, die es jedoch nicht gab.
In Unna führt der Sender die Schulprojekte selbst durch
Die Recherchen zum „Stand im Land“ beruhen auf Gesprächen mit Entscheidungsträgern, Organisatoren, Vertretern von Radiowerkstätten und Bürgerfunkern. Natürlich konnten nicht alle Akteure in NRW dazu befragt werden. Wer noch Anregungen und Ergänzungen beisteuern möchte oder von anderen Erfahrungen berichten möchte, ist herzlich eingeladen, dies zu tun. Mail an: info@lbf-nrw.de, Betreff: „Stand im Land“.
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