Seit 01.01.2008 wird nach dem neuen System gefördert. Es scheint so, als würde nicht einmal die Hälfte der vorgesehenen Gelder ausgeschöpft.
Im Etat der Landesmedienanstalt ist die Förderung von Bürgerfunk und Offenen Kanälen Fernsehen nun zusammengefasst. Nach Aussagen der LfM seien aber nach wie vor 1,9 Millionen Euro für die Förderung des Bürgerfunks vorgesehen. Dass laut Pressemitteilung „für die Förderung von Schulprojekten und Ausbildungs- und Qualifizierungsprojekten und –maßnahmen im Bürgerfunk (…) für das 2008 964.000 Euro bereitgestellt werden“ sei nur als erste Marge zu verstehen. Wenn das Geld abgerufen wird, werde natürlich auch der Rest zur Verfügung gestellt.
Dass das passiert, ist aber denkbar unwahrscheinlich. Denn für die ersten 25 Schulprojekte wurden gerade erst 110.000 Euro landesweit verteilt. Allein die erste Marge sah 502.000 Euro vor. Die meisten dieser Projekte beginnen erst im August oder September mit der konkreten Arbeit in den Schulen. Damit nun noch für das zweite Halbjahr 2008 die restlichen Gelder abgerufen werden, müssten rechnerisch noch über 200 Projekte beantragt werden. Denn: zusammen mit der zweiten Marge sind ja noch fast 900.000 Euro im Topf.
Wie viel von den vorgesehenen 462.000 Euro für Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen bereits ausgeschöpft sind, hat die LfM zurzeit noch nicht berechnet. Doch auch dieser Topf ist weit davon entfernt, leer zu sein. Auch hier werden die „zunächst bereitgestellten“ Summen ausreichen. Da jedoch in diesem Jahr bereits über 80 Medientrainer und 750 Bürgerfunker qualifiziert wurden, kann davon ausgegangen werden, dass nicht mehr so viele Anträge nachkommen. Und inhaltliche Projekte könnten erst dann gefördert werden, wenn sie von der LfM freigegeben werden
Was passiert mit dem Restgeld?
Nach Aussagen von Peter Schwarz sei aber trotzdem nicht an eine Kürzung des Bürgerfunk-Etats gedacht. Es sei klar, dass das neue System sich erstmal einspielen müsse. Alle müssten zunächst Erfahrungen damit sammeln. Die Umstellung sei schließlich so massiv gewesen, dass nicht jeder alle neuen Förderungsmöglichkeiten sofort entdeckt habe. Hier komme eines nach dem anderen und im nächsten Jahr könne es schon anders aussehen. Es bestehe auch die Möglichkeit, dass nicht abgerufene Gelder in einen Nachtragshaushalt fließen und im nächsten Jahr dann zusätzlich zur Verfügung stünden.
Die Recherchen zum „Stand im Land“ beruhen auf Gesprächen mit Entscheidungsträgern, Organisatoren, Vertretern von Radiowerkstätten und Bürgerfunkern. Natürlich konnten nicht alle Akteure in NRW dazu befragt werden. Wer noch Anregungen und Ergänzungen beisteuern möchte oder von anderen Erfahrungen berichten möchte, ist herzlich eingeladen, dies zu tun. Mail an: info@lbf-nrw.de, Betreff: „Stand im Land“.
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