Rund 80 Medientrainer*innen sind bisher durch die sogenannten Medientrainer*innen-Ausbilder*innen in jeweils 7-tägigen Kursen qualifiziert worden.

Die meisten Ausbildungen sind durch die Deutsche Hörfunk Akademie (DHA) durchgeführt worden, zwei im Medienzentrum Rheinland in Düsseldorf und eine bei der VHS Ahlen im Münsterland, eine über den Campusfunk in Bochum. Nach Angaben der LfM besteht noch weiterer Bedarf, so dass es auch noch weitere Kurse geben wird. Das Ziel, so heißt es, seien zwei bis drei Medientrainer pro Verbreitungsgebiet.

Zuerst die positive Resonanz: Die Kurse sind bei fast allen Befragten überwiegend gut angekommen. Referenten und Inhalte wurden als gut durchdacht empfunden, die

Methoden als vielfältig und die Aufbereitung als praxisorientiert. Selbst bei Dingen, die man eigentlich schon wusste, tat eine Auffrischung gut, heißt es aus Reihen der Bürgerfunker. Allerdings fehlten bei der Qualifizierung journalistische Inhalte.

In der ersten Zeit waren die Medientrainer gut beschäftigt, um alle verbliebenen Nutzer mit Zertifikaten zu versehen. Seminare für Bürgerfunker ohne Vorkenntnisse waren in der Minderzahl. Wie sich der Qualifizierungsbedarf in Zukunft entwickelt, ist ungewiss. Eine vollständige Liste aller Medientrainer liegt nicht offen vor. Einige präsentieren sich allein oder als Netzwerk von Medientrainern im Internet. Solche Vernetzungen seien von der LfM ausdrücklich gewünscht.

LfM will Medientrainer aus dem Campusfunk

Offensiv ist die LfM auf die Campusfunker in NRW zugegangen, um sie zu Medientrainern auszubilden. Für sie galten nicht die strengen Bedingungen, die andere bei ihrer Bewerbung zum Medientrainer erfüllen mussten. Zehn Teilnehmer wurden in Bochum bereits qualifiziert, zehn weitere sollen bald in Dortmund ausgebildet werden. Die LfM sei auf sie zugekommen, weil sie sie für kompetent halte und auch frischen Wind in die Bürgerfunkszene bringen wolle, glauben die Campusfunker. Dafür werde die LfM nicht nur die Honorare, sondern auch den Internetauftritt www.nrw-medientrainer.de bezahlen.

Im September soll ein erstes Seminar für Teilnehmer ohne Vorkenntnisse stattfinden; die LfM will stichprobenartig kontrollieren, dass die Campusfunker nicht nur ihre eigenen Leute ausbilden oder dass nur Studenten kommen, die umsonst einen „Führerschein“ machen wollen, sondern ob die Teilnehmer dann auch Bürgerfunk machen. Aber auch bei den Ausbildern regen sich schon Zweifel: wo werden die frisch zertifizierten Bürgerfunker dann Sendungen machen? Umsonst in einer Radiowerkstatt, die sie nicht ausgebildet hat?

Die DHA hilft zwar bei der Bewerberauswahl für alle Medientrainerschulungen, aber es scheint offensichtlich, dass von Seiten der LfM auch andere Träger für die Medientrainerausbildung gewünscht sind. Im Anschluss soll die DHA die Medientrainerqualifizierungen evaluieren – ob alle oder nur ihre eigenen, steht noch nicht fest.

Die Recherchen zum „Stand im Land“ beruhen auf Gesprächen mit Entscheidungsträgern, Organisatoren, Vertretern von Radiowerkstätten und Bürgerfunkern. Natürlich konnten nicht alle Akteure in NRW dazu befragt werden. Wer noch Anregungen und  Ergänzungen beisteuern möchte oder von anderen Erfahrungen berichten möchte, ist herzlich eingeladen, dies zu tun. Mail an: info@lbf-nrw.de, Betreff: „Stand im Land“.