Vertreter*innen des Bürgerfunks in Nordrhein-Westfalen haben am 18.08.2001 ein gemeinsames Positionspapier verfasst, das sich an die Politk und ihre Bestrebungen zur Novellierung des Landesrundfunkgesetzes richtet:
Wir begrüßen den Standpunkt der Politik, dass der Bürgerfunk auch weiterhin integraler Bestandteil des Zwei-Säulen-Modells bleibt.
- Radiowerkstätten leisten durch überwiegend ehrenamtlich getragene Arbeit einen entscheidenden Beitrag zur flächendeckenden Medienkompetenzbildung in Nordrhein-Westfalen.
- Radio und Fernsehen als klassische elektronische Massenmedien werden in den nächsten zehn Jahren weiter von entscheidender Bedeutung sein. Die aktive Bürgerbeteiligung an diesen Medien muss auch weiterhin neben den neuen Anforderungen, die das Internet an die Medienpädagogik stellt, gewährleistet und gesichert sein.
- Bürgerfunk und Offene Kanäle bedürfen zur Erfüllung ihrer Funktion einer hohen lokalen Reichweite. Sie müssen auch zukünftig ohne zusätzlichen technischen und finanziellen Aufwand von einer breiten Öffentlichkeit empfangbar sein.
- Internetradio in seiner jetzigen Form wird in absehbarer Zeit nur Ergänzung, nicht aber Ersatz für die vorhandenen Distributionswege sein. Das schließt das Zusammenwachsen unterschiedlicher Ausstrahlungswege auf digitalen Plattformen zukünftig grundsätzlich nicht aus.
- Bestehende Radiowerkstätten und Offene Kanäle in Nordrhein-Westfalen müssen als einmaliges und flächendeckendes Modell der Partizipation auch auf diesen neuen Wegen in angemessener Form unterstützt werden.
- Radiowerkstätten und Offene Kanäle müssen bei der Schaffung von Medienkompetenzzentren als integraler Bestandteil in geeigneter Form berücksichtigt werden.
Zur aktiven Gestaltung der Bürgermedienzukunft schlagen wir Zukunftswerkstätten vor, u. a. mit folgenden möglichen Inhalten:
- digitale Distributionsplattformen
- Campusradio
- Medienkompetenzzentren
- Qualitätssicherung
Die Ergebnisse der Zukunftswerkstätten sollen in forschungsbegleiteten Pilotprojekten erprobt werden.
Dortmund-Brackel, 18. August 2001
In der „Kommende“, Sozialinstitut des Erzbistums Paderborn
- Peter Borchert (GewerkschafterInnen für Lokalfunk NRW)
- Andrea Eck (Interessenverein gemeinnütziger Rundfunk NRW)
- Gabi Fortak (Landesverband Bürgerfunk NRW)
- Heinrich Happe (Landesverband der VHS NRW)
- Jürgen Mickley (Landesverband Bürgerfunk NRW)
- Dirk Rehlmeyer (Bielefelder Jugendring)
- Ulrich Reitinger (Allgemeiner Rundfunkverein Dortmund)
- Christoph Schaefler (Interessenverein gemeinnütziger Rundfunk NRW)
- Michael Thiemeyer (Katholische Medienwerkstatt Dortmund)
- Michael Veldkamp (RADS-NRW, Medienzentrum Rheinland)
- Norbert Wortmann (Landesverband Offene Kanäle NRW)
Nico Happe, Protokoll
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